Massenphänomen Migräne.
Etwa 27 Prozent der Deutschen leiden mehr oder weniger häufig an einer Migräne. Dabei ist die Migräne kein modernes Krankheitsbild, sondern ein mehrere tausend Jahre altes Phänomen. Erwachsene sind ebenso betroffen wie Kinder. Zum Glück hat sich in den letzten Jahren für Migränepatienten vieles zum Positiven entwickelt. Es wurden Medikamente entwickelt, die eine Migräneattacke schnell und anhaltend lindern können. Mittlerweile kennt die moderne Medizin auch wirksame Maßnahmen, mit denen einer Migräneattacke vorgebeugt werden kann.
Kopfschmerz, Übelkeit und vieles mehr.
Eine Migräneattacke kann einmal im Jahr, in der Woche oder in seltenen Fällen sogar häufiger auftreten. Der Kopfschmerz dauert dann meist einen Tag, manchmal sogar bis zu drei Tagen. Charakteristisch ist, dass der Kopfschmerz pochend, klopfend oder pulsierend auftritt. Mit Beginn der Kopfschmerzphase kommt es fast immer zu weiteren Beschwerden. Am häufigsten sind ausgeprägte Übelkeit bis hin zu Erbrechen sowie eine stark erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Lärm, Licht und anderen Sinnesreizen. In etwa 10 bis 15 Prozent aller Migräneanfälle geht der Kopfschmerzphase eine Aura voraus. Während der etwa einhalb- bis einstündigen Aura kommt es vor allem zu Sehstörungen, etwa dem Wahrnehmen von Lichtblitzen oder flimmernden Zackenlinien.
Eine noch offene Frage: Was passiert im Kopf?
Was genau geschieht, wenn bestimmte Reize das überempfindliche Gehirn strapazieren und zu quälendem Kopfschmerz und anderen Beschwerden führen, wird noch erforscht. Bisher haben die Kopfschmerzexperten herausgefunden, dass Entzündungsprozesse an den Wänden der Blutgefäße eine wichtige Rolle spielen und im Wesentlichen an den starken Kopfschmerzen beteiligt sind. Erblich ist das teilweise, aber nicht zwingend bedingt.
Dreiviertel aller Migränepatienten sind Frauen.
Die bedeutendsten inneren Auslöser sind Hormonschwankungen. Daher leiden Frauen sehr viel häufiger unter Migräne als Männer. Oft sind Migräneattacken an einen bestimmten Zeitpunkt des weiblichen Monatszyklus gebunden. Während einer Schwangerschaft kann eine Migräne völlig verschwinden, allerdings nach der Geburt wieder auftreten. Darüber hinaus können Hormonpräparate zur Verhütung oder zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden eine Migräne positiv oder negativ beeinflussen.
