Ein guter Grund, auf seinen Körper zu hören.
Schmerz ist ein Warnsignal des Körpers – er macht uns darauf aufmerksam, dass etwas nicht stimmt. Wenn wir rechtzeitig auf ihn hören, können wir geeignete Gegenmaßnahmen treffen. Schmerzen verlieren jedoch ihre Signalwirkung, wenn sie lange anhalten, immer wiederkehren oder über lange Zeit andauern, ohne dass eine ursächliche Behandlung möglich ist – so z. B. bei den meisten Kopf- und Rückenschmerzen. Ein guter Grund für Schmerzpatienten, noch besser auf ihren Körper zu hören – denn sie spüren am eigenen Leib, was ihnen hilft und sie entlastet. Die Zusammenhänge des Schmerzerlebens zu verstehen, ist der erste Schritt zur Bewältigung der Agonie.
Wie und wieso wir Schmerz wahrnehmen.
Der Körper ist mit Schmerzrezeptoren ausgestattet, die bei bestimmten Reizen wie Hitze oder Verletzung Nervenimpulse erzeugen. Diese Impulse werden an das Gehirn weitergeleitet. Über das Rückenmark wird das Schmerzsignal in den Hirnstamm weitergeleitet, wo es vegetative Reaktionen wie Schweißausbruch, Übelkeit, Blässe oder Herzklopfen hervorruft. Durch die Ausschüttung von Botenstoffen kann das Gehirn seine Schmerzwahrnehmung beeinflussen. Man nimmt an, dass schmerzhemmende Substanzen die Schmerzsignale an den Schaltstellen des Rückenmarks blockieren können.
Wenn der Schmerz auf die Seele schlägt.
Menschen mit chronischen Schmerzen stehen unter enormem Leidensdruck. Die Beschwerden führen zu eingeschränkter Lebensfreude, Schlaflosigkeit und schlimmstenfalls zum Rückzug von Freunden und Hobbys. Auch können sie Angst vor einer weiteren Verschlimmerung der Krankheit, sowie Depressionen hervorrufen. Eine fatale Situation, da seelische Störungen wiederum ein verstärktes Schmerz-Empfinden auslösen können. Es ist somit wichtig, Schmerzen nicht chronisch werden zu lassen – etwa indem man sie dauerhaft ignoriert. Sind sie erst einmal da, ist es vernünftig, alle Verhaltensweisen und Reaktionen zu vermeiden, die sie aufrechterhalten oder verstärken können. Wichtig ist Stressvermeidung, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Rückzugsmöglichkeiten/Pausen, Vermeiden von Alkohol und Nikotin, etc. Ein Gespräch mit dem Hausarzt über Probleme kann ebenfalls hilfreich sein. Er wird ggf. Fachleute empfehlen, die psychologisch weiterhelfen.
Akuter oder chronischer Schmerz?
Wer sich die Hand an einer heißen Herdplatte verbrennt, zieht sie zurück, sobald er den Schmerz verspürt. Die Schmerzen nach einem Beinbruch sorgen dafür, dass man das Bein möglichst wenig bewegen wird. Die beschriebenen Schmerzen treten akut auf und sind eine wichtige Warnung, da sie Gefahr oder eine Fehlfunktion signalisieren. Der Akutschmerz führt meist auf eine genau begrenzte Ursache zurück, die sich in der Regel beheben lässt.
Eine andere Art von Schmerzen sind chronische Schmerzen. Ihre eigentliche Warnfunktion haben sie verloren. Leider sind die Ursachen oftmals nicht mehr zu ermitteln. Der Schmerz ist nur noch schwer zu behandeln oder im schlimmsten Fall dauerhaft nicht mehr zu beseitigen.
